Finanzkrise macht auch nicht vor Landwirtschaft halt

Berlin

Finanzkrise macht auch nicht vor Landwirtschaft halt

Sonnleitner lobt Maßnahmenbündel der Bundesregierung

Auf Zustimmung sind beim Deutschen Bauernverband (DBV) die Maßnahmen der Bundesregierung zur Überwindung der Finanzkrise gestoßen. „Bundeskanzlerin Merkel und Finanzminister Steinbrück haben ein gutes Maßnahmenbündel gestrickt, das wieder Vertrauen in die Finanzmärkte bringen müsste“, erklärte DBV-Präsident Gerd Sonnleitner vor Journalisten in Berlin. Die allseits bedrückende und die Konjunktur gefährdende Finanzkrise mache natürlich auch nicht vor der Land- und Agrarwirtschaft Halt. Viele Bauern und Bauernfamilien seien wütend darüber, wie sorglos und teilweise auch verantwortungslos bestimmte Banken mit dem ihnen anvertrauten Geld umgegangen seien, schilderte Sonnleitner.

Von den Märkten her betrachtet gebe es aber deutliche Unterschiede im Hinblick auf die unmittelbare Betroffenheit durch die tiefgreifende Verunsicherung aller Wirtschaftsbeteiligten in der Finanzkrise. Man könne zwar den Kauf eines Autos, eines Hauses oder eines Computers aufschieben; dagegen seien die Verbraucher aber nach wie vor regelmäßige Nachfrager der Produkte der Land- und Agrarwirtschaft. Wie Sonnleitner betonte, sei jedoch nicht zu verkennen, dass es das hochpreisige Angebot bei Lebensmitteln gegenwärtig schwer habe, Abnehmer zu finden. Auch hätten Spekulanten der Finanzwelt, die in den vergangenen Jahren auf steigende oder fallende Weizenpreise setzten, jetzt ihr Geld abgezogen. Dadurch seien die Getreide- und Frühsaaten stärker gesunken, als es durch Angebot und Nachfrage bestimmt worden wäre. Gesonderte Marktbedingungen mit festeren Preisen gebe es jedoch bei Eiern und Geflügel sowie Fleisch. Schwächere Grundtendenzen zeichneten sich dagegen im Milchmarkt ab.

Die Aufwärtstendenz an den Agrarmärkten und damit auch bei den landwirtschaftlichen Betrieben gehe jedoch eindeutig nunmehr zu Ende, stellte Sonnleitner fest. Diese negative Entwicklung sei für die Landwirte umso schlimmer, da zeitgleich die Kosten für wichtige Betriebsmittel wie Diesel und Energie, aber auch für Dünger- und Pflanzenschutzmittel explodiert seien. So seien die wichtigsten Düngemittel für den Ackerbau um das zwei, zum Teil um das dreifache innerhalb eines Jahres gestiegen. Sonnleitner forderte deshalb erneut die Bundesregierung auf, nicht nur über ein Kostenentlastungsprogramm für Hartz IV-Empfänger nachzudenken, sondern den Steuersatz auf Agrardiesel „wenigstens halbwegs“ mit dem der EU-Nachbarstaaten in Gleichklang zu bringen. Die Bundesregierung dürfe die Wettbewerbssituation der deutschen Bauern nicht aus dem Auge verlieren, sagte Sonnleitner.

Autor: Deutscher Bauernverband
Rückfragen an: DBV-Pressestelle
Adresse: Claire-Waldoff-Straße 7; 10117 Berlin
Telefon: 030 31904-239
Fax: 030 31904-431

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Sonnleitner lobt Maßnahmenbündel der Bundesregierung

Auf Zustimmung sind beim Deutschen Bauernverband (DBV) die Maßnahmen der Bundesregierung zur Überwindung der Finanzkrise gestoßen. „Bundeskanzlerin Merkel und Finanzminister Steinbrück haben ein gutes Maßnahmenbündel gestrickt, das wieder Vertrauen in die Finanzmärkte bringen müsste“, erklärte DBV-Präsident Gerd Sonnleitner vor Journalisten in Berlin. Die allseits bedrückende und die Konjunktur gefährdende Finanzkrise mache natürlich auch nicht vor der Land- und Agrarwirtschaft Halt. Viele Bauern und Bauernfamilien seien wütend darüber, wie sorglos und teilweise auch verantwortungslos bestimmte Banken mit dem ihnen anvertrauten Geld umgegangen seien, schilderte Sonnleitner.

Von den Märkten her betrachtet gebe es aber deutliche Unterschiede im Hinblick auf die unmittelbare Betroffenheit durch die tiefgreifende Verunsicherung aller Wirtschaftsbeteiligten in der Finanzkrise. Man könne zwar den Kauf eines Autos, eines Hauses oder eines Computers aufschieben; dagegen seien die Verbraucher aber nach wie vor regelmäßige Nachfrager der Produkte der Land- und Agrarwirtschaft. Wie Sonnleitner betonte, sei jedoch nicht zu verkennen, dass es das hochpreisige Angebot bei Lebensmitteln gegenwärtig schwer habe, Abnehmer zu finden. Auch hätten Spekulanten der Finanzwelt, die in den vergangenen Jahren auf steigende oder fallende Weizenpreise setzten, jetzt ihr Geld abgezogen. Dadurch seien die Getreide- und Frühsaaten stärker gesunken, als es durch Angebot und Nachfrage bestimmt worden wäre. Gesonderte Marktbedingungen mit festeren Preisen gebe es jedoch bei Eiern und Geflügel sowie Fleisch. Schwächere Grundtendenzen zeichneten sich dagegen im Milchmarkt ab.

Die Aufwärtstendenz an den Agrarmärkten und damit auch bei den landwirtschaftlichen Betrieben gehe jedoch eindeutig nunmehr zu Ende, stellte Sonnleitner fest. Diese negative Entwicklung sei für die Landwirte umso schlimmer, da zeitgleich die Kosten für wichtige Betriebsmittel wie Diesel und Energie, aber auch für Dünger- und Pflanzenschutzmittel explodiert seien. So seien die wichtigsten Düngemittel für den Ackerbau um das zwei, zum Teil um das dreifache innerhalb eines Jahres gestiegen. Sonnleitner forderte deshalb erneut die Bundesregierung auf, nicht nur über ein Kostenentlastungsprogramm für Hartz IV-Empfänger nachzudenken, sondern den Steuersatz auf Agrardiesel „wenigstens halbwegs“ mit dem der EU-Nachbarstaaten in Gleichklang zu bringen. Die Bundesregierung dürfe die Wettbewerbssituation der deutschen Bauern nicht aus dem Auge verlieren, sagte Sonnleitner.

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