HAPPACH-KASAN: Zukunft von Landwirtschaft und Gartenbau in Deutschland durch Politik der…

Berlin

HAPPACH-KASAN: Zukunft von Landwirtschaft und Gartenbau in Deutschland durch Politik der Bundesregierung gefährdet
BERLIN. Zu den Auswirkungen der geplanten Änderung der EU-Verordnung zur Zulassung von Pflanzenschutzmitteln erklärt die Agrarexpertin der FDP-Bundestagsfraktion Christel HAPPACH-KASAN:
Die Darstellung der parlamentarischen Staatssekretärin Ursula Heinen im Agrar-Ausschuss des Deutschen Bundestages zur Novelle der EU-Verordnung zur Zulassung von Pflanzenschutzmitteln war grob irreführend.
Sie erwähnte zwar, dass 6 von 62 Insektiziden die Zulassung verlieren werden, aber sie verschwieg, dass gleichzeitig 27 von 88 Fungiziden, das sind über 25 Prozent der zugelassenen Wirkstoffe, ebenfalls ihre Zulassung verlieren werden. Die Bundesregierung befürwortet dies ausdrücklich.
Angesichts von nahezu 30 Schadpilzen, die in landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Kulturen vorkommen, die zum großen Teil Pilzgifte produzieren, die schon in geringen Konzentrationen hoch kanzerogen wirken, bedeutet ein Verzicht auf diese Fungizide, dass die Belastung von Nahrungs- und Futtermitteln mit hoch kanzerogenen Pilzgiften billigend in Kauf genommen wird. Pflanzenschutzmittel zu verbieten mag populär sein, aber es dient nicht dem Gemeinwohl, denn es mindert die Qualität unserer Nahrungsmittel. Die Situation ist dramatisch, da aufgrund von Resistenzbildungen bei Schadpilzen gegenüber der Wirkstoffgruppe der Strobuline nur noch wenige Fungizide zur Schadpilzbekämpfung zur Verfügung stehen. Es ist dabei der Obst- und Gemüseanbau genauso betroffen wie der Anbau von Weizen. Die Blattfleckenkrankheit Septoria hat sich inzwischen bundesweit ausgebreitet.
Effiziente Landwirtschaft und effizienter Gartenbau brauchen Pflanzenschutzmittel für gesunde Produkte und gute Erträge. Belastungen mit hoch kanzerogenen Pilzgiften dürfen nicht toleriert werden, denn sie gefährden die Gesundheit von Tier und Mensch. Obst mit Fraßstellen oder Schorf, Salat mit Blattläusen will niemand essen. Hohe Ertragseinbußen vermindern die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe. Das bisherige Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel hat sich in der Praxis bewährt. Es folgte dem risikobasierten Ansatz, der die Strategie verfolgt, Risiken für Umwelt und Verbraucher durch die Anwendung von Pflanzenschutzmittel zu minimieren und den Anbau gesunder Pflanzen ohne übermäßigen Pilz- oder Schädlingsbefall zu gewährleisten. Werden die Pläne der EU zur Änderung der Zulassung umgesetzt, vermindert sich die Zahl der zugelassenen Pflanzenschutzmittel drastisch.
Die Widersprüche der schwarz-roten Agrarpolitik werden hier besonders deutlich: Im Zusammenhang mit der Bekämpfung des Hungers möchte die Bundesregierung die landwirtschaftliche Produktivität richtigerweise unter Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln weiter steigern. In der Diskussion um die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln wird diese Fachlichkeit dem üblichen Populismus des Horst Seehofer geopfert. Das ist den Landwirten, Gärtnern und Verbrauchern nicht länger zuzumuten.

Berlin

HAPPACH-KASAN: Zukunft von Landwirtschaft und Gartenbau in Deutschland durch Politik der Bundesregierung gefährdet
BERLIN. Zu den Auswirkungen der geplanten Änderung der EU-Verordnung zur Zulassung von Pflanzenschutzmitteln erklärt die Agrarexpertin der FDP-Bundestagsfraktion Christel HAPPACH-KASAN:
Die Darstellung der parlamentarischen Staatssekretärin Ursula Heinen im Agrar-Ausschuss des Deutschen Bundestages zur Novelle der EU-Verordnung zur Zulassung von Pflanzenschutzmitteln war grob irreführend.
Sie erwähnte zwar, dass 6 von 62 Insektiziden die Zulassung verlieren werden, aber sie verschwieg, dass gleichzeitig 27 von 88 Fungiziden, das sind über 25 Prozent der zugelassenen Wirkstoffe, ebenfalls ihre Zulassung verlieren werden. Die Bundesregierung befürwortet dies ausdrücklich.
Angesichts von nahezu 30 Schadpilzen, die in landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Kulturen vorkommen, die zum großen Teil Pilzgifte produzieren, die schon in geringen Konzentrationen hoch kanzerogen wirken, bedeutet ein Verzicht auf diese Fungizide, dass die Belastung von Nahrungs- und Futtermitteln mit hoch kanzerogenen Pilzgiften billigend in Kauf genommen wird. Pflanzenschutzmittel zu verbieten mag populär sein, aber es dient nicht dem Gemeinwohl, denn es mindert die Qualität unserer Nahrungsmittel. Die Situation ist dramatisch, da aufgrund von Resistenzbildungen bei Schadpilzen gegenüber der Wirkstoffgruppe der Strobuline nur noch wenige Fungizide zur Schadpilzbekämpfung zur Verfügung stehen. Es ist dabei der Obst- und Gemüseanbau genauso betroffen wie der Anbau von Weizen. Die Blattfleckenkrankheit Septoria hat sich inzwischen bundesweit ausgebreitet.
Effiziente Landwirtschaft und effizienter Gartenbau brauchen Pflanzenschutzmittel für gesunde Produkte und gute Erträge. Belastungen mit hoch kanzerogenen Pilzgiften dürfen nicht toleriert werden, denn sie gefährden die Gesundheit von Tier und Mensch. Obst mit Fraßstellen oder Schorf, Salat mit Blattläusen will niemand essen. Hohe Ertragseinbußen vermindern die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe. Das bisherige Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel hat sich in der Praxis bewährt. Es folgte dem risikobasierten Ansatz, der die Strategie verfolgt, Risiken für Umwelt und Verbraucher durch die Anwendung von Pflanzenschutzmittel zu minimieren und den Anbau gesunder Pflanzen ohne übermäßigen Pilz- oder Schädlingsbefall zu gewährleisten. Werden die Pläne der EU zur Änderung der Zulassung umgesetzt, vermindert sich die Zahl der zugelassenen Pflanzenschutzmittel drastisch.
Die Widersprüche der schwarz-roten Agrarpolitik werden hier besonders deutlich: Im Zusammenhang mit der Bekämpfung des Hungers möchte die Bundesregierung die landwirtschaftliche Produktivität richtigerweise unter Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln weiter steigern. In der Diskussion um die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln wird diese Fachlichkeit dem üblichen Populismus des Horst Seehofer geopfert. Das ist den Landwirten, Gärtnern und Verbrauchern nicht länger zuzumuten.